Der deutsche Anbieter von Videotechnologie-Lösungen, nanocosmos, hat eine hochmoderne Videoplattform auf den Markt gebracht. Diese Plattform nutzt Media over QUIC (MoQ) und WebTransport und stellt einen bedeutenden Fortschritt im Broadcast-Streaming mit extrem niedriger Latenz dar.
Das Berliner Unternehmen wird diese neue Technologie auf dem Fraunhofer FOKUS Media Web Symposium in Berlin vom 24. bis 25. Juni 2025 demonstrieren. Die Plattform liefert laut nanocosmos Broadcast-Qualität mit einer Latenz von unter einer Sekunde. Speziell entwickelt für interaktive und unternehmenskritische Anwendungen wie iGaming, Live-Auktionen, interne Unternehmensveranstaltungen und Online-Events, zielt die Lösung darauf ab, innovative Standards wie MoQ aus der experimentellen Phase in die praktische kommerzielle Nutzung zu überführen.
Die Kernfunktionalität der Plattform besteht in der Verwendung des QUIC-Transportprotokolls zum Streamen von Audio- und Videodaten mit minimaler Verzögerung. Während die Internet Engineering Task Force (IETF) den offiziellen Media over QUIC Transport (MOQT)-Standard noch finalisiert, hat nanocosmos einen proaktiven Ansatz gewählt. Sie haben ihre eigene Version von Media-over-QUIC – genannt MoQ – implementiert, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden und den Kunden unmittelbare Vorteile zu bieten. „Es gab viel Aufregung um MoQ, und das zu Recht“, sagte Oliver Lietz, CEO und Gründer von nanocosmos. „Aber das ist nicht nur theoretisch oder experimentell. Wir haben einen pragmatischen, kundenorientierten Ansatz gewählt, um reale Probleme zu lösen. Unsere neue Plattform ist produktionsreif, vollständig in bestehende Workflows integriert und erfordert keine komplexe Einrichtung. Für viele Kunden ist ein einfaches Player-Update alles, was benötigt wird.“
Ein entscheidender Vorteil ist die browsernative Kompatibilität. Der aktualisierte nanoStream Player ermöglicht es Unternehmen, MoQ-basierte Streams ohne zusätzliche Software oder Plugins bereitzustellen. Das System erkennt automatisch die MoQ-Unterstützung und greift auf Alternativen wie ULL-HLS oder WebSocket zurück, um eine konsistente Leistung auf verschiedenen Geräten und unter verschiedenen Netzwerkbedingungen zu gewährleisten. Die Architektur der Plattform nutzt ein globales Netzwerk mit über 1.000 Knoten und verarbeitet Petabytes an Durchsatz. Sie unterstützt Adaptive Bitrate (ABR)-Streaming und hält eine End-to-End-Latenz von unter 500 Millisekunden aufrecht, selbst bei Netzwerküberlastung. Dies macht sie perfekt für Anwendungen, die ein präzises Timing erfordern, wie z. B. Live-Auktionen oder Interaktionen bei virtuellen Events.
Über den Kern-Transport hinaus bietet die Plattform erweiterte Funktionen für professionelles Streaming, darunter Echtzeit-Analysen, Failover-Mechanismen, Live-Transcodierung, KI-gestützte Transkription und mehrsprachige Untertitel. Ein Live-Replay-Studio ermöglicht die schnelle gemeinsame Nutzung von Highlights. Die API-basierte Integration ermöglicht kundenspezifische White-Label-Lösungen. Angesichts der steigenden Nachfrage nach interaktivem Video ist MoQ bereit, die Medienbereitstellung neu zu definieren. nanocosmos wird die Plattform auf dem Fraunhofer FOKUS Media Web Symposium vorstellen, wo Lietz „Wie man MoQ in eine umfassende Echtzeit-Videoplattform integriert“ präsentieren wird.