Das Space Systems Command der US Space Force hat mit „Orbital Watch“ eine bahnbrechende Initiative zur Stärkung der Sicherheit von kommerziellen Satelliten vorgestellt. Dieses Programm stellt eine erhebliche Ausweitung des Geheimdienstinformationsaustauschs dar und stellt über das Portal „Front Door“ des Kommandos nicht klassifizierte Bedrohungsdaten an über 900 registrierte Raumfahrtunternehmen zur Verfügung. Dieser Zugang erstreckt sich über diejenigen hinaus, die Regierungsaufträge oder Sicherheitsfreigaben besitzen.

„Da sich die Bedrohungen im Weltraum weiterentwickeln – von Cyber-Eindringlingen und elektronischer Kriegsführung bis hin zu feindlichen Aktivitäten im Orbit – beabsichtigt Orbital Watch, kritische, nicht klassifizierte Bedrohungsinformationen zu kommunizieren, um sicherzustellen, dass kommerzielle Anbieter widerstandsfähige Systeme aufbauen und Bedrohungen mindern können“, erklärte das Space Systems Command in einer Ankündigung vom 8. April. Zuvor teilte das Programm der Commercial Integration Cell (CIC) Informationen mit einer ausgewählten Gruppe von Unternehmen. Orbital Watch macht den Informationsaustausch jedoch unabhängig von Verträgen mit dem Verteidigungsministerium und Sicherheitsfreigaben, wodurch die Informationen deutlich zugänglicher werden.

Die Initiative geht auf die zunehmenden Bedenken hinsichtlich der Bedrohungen für Weltraumanlagen ein, die für die globale Kommunikation, Navigation und Erdbeobachtung unerlässlich sind. Das rasante Wachstum des kommerziellen Satellitensektors, das durch zahlreiche neue Starts vorangetrieben wird, erfordert verbesserte Sicherheitsmaßnahmen. Zu diesen Bedrohungen gehören physische Anti-Satelliten-Waffen, elektronische Störsignale, Cyberangriffe und bodengestützte gerichtete Energiewaffen. Die nachgewiesenen Anti-Satelliten-Fähigkeiten von Ländern wie Russland und China haben die Dringlichkeit für eine verbesserte Weltraumlageerkennung erhöht.

Oberst Richard Kniseley, leitender Materialleiter des Commercial Space Office des Kommandos, betonte den Schwerpunkt des Programms auf dem „zeitnahen Austausch von Bedrohungsinformationen“ unter Nutzung der Fähigkeiten der Front Door-Infrastruktur. Die Einführung erfolgt schrittweise, beginnend mit vierteljährlichen Bedrohungsinformationsverteilungen während der Beta-Phase.

Victor Vigliotti, Direktor der Front Door-Initiative, hob das Ziel von Orbital Watch hervor, „die Zusammenarbeit mit kommerziellen Weltraumanbietern zu stärken und das gemeinsame Lagebewusstsein zu verbessern“. Die langfristige Vision ist ein sicheres „kommerzielles Portal“, das einen wechselseitigen Informationsaustausch zwischen Regierung und kommerziellen Betreibern ermöglicht.