Amazons Project Kuiper, das ehrgeizige Satelliteninternet-Projekt des Unternehmens, erweitert seine Reichweite auf den Verteidigungssektor durch eine neue Partnerschaft mit dem Rüstungskonzern L3Harris Technologies. Diese Zusammenarbeit, geleitet von Kuiper Government Solutions (KGS), einer Tochtergesellschaft von Project Kuiper, konzentriert sich auf die Entwicklung von Satelliten-Nutzlasten, die speziell auf militärische und Anwendungen der öffentlichen Sicherheit zugeschnitten sind.
Während sich die geplante Konstellation von über 3.200 Satelliten im erdnahen Orbit (LEO) von Project Kuiper noch in der Entwicklung befindet – erst kürzlich wurden die ersten 27 Satelliten gestartet – erkennt L3Harris den strategischen Vorteil einer frühen Beteiligung. Sam Mehta, Präsident für Kommunikationssysteme bei L3Harris, hob diese Gelegenheit während einer Medienbriefing am 29. April hervor und erklärte: „Wir können tatsächlich von Anfang an mitwirken und einige der Anforderungen beeinflussen, da sie sich am Anfang ihres Startzyklus befinden. Dies ist der richtige Zeitpunkt, um diese Anforderungen zu beeinflussen.“
Dieser Schritt positioniert Amazon, um effektiver mit SpaceX Starlink und seinem militärischen Gegenstück Starshield zu konkurrieren. Ein wesentlicher Unterschied für Amazon ist die Integration seines Cloud-Infrastrukturzweigs, Amazon Web Services (AWS). Mehta betonte die strategische Bedeutung dieser Integration und versicherte, dass sie nicht nur eine robuste Kommunikation bietet, sondern auch fortschrittliche Datenverarbeitungs- und Analysefunktionen ermöglicht. Er erklärte, dass dies Soldaten den Zugriff auf wichtige Informationen über Handfunkgeräte ermöglichen wird, „mit der gleichen Sicherheit, Widerstandsfähigkeit und Verschlüsselung, die sie hätten, wenn sie in einem geschlossenen taktischen Netzwerk arbeiten würden.“
Ein kritischer Aspekt der Zusammenarbeit ist die Entwicklung verschlüsselter Kommunikation mit „garantierten Landesrechten“, um internationale Bedenken hinsichtlich der Datensouveränität und -sicherheit auszuräumen. Mehta unterstrich Kuipers Engagement für den Datenschutz und erklärte: „Kuiper hat sehr gut dafür gesorgt, dass Daten geschützt bleiben und dass es eine souveräne Kontrolle über diese Daten gibt.“ L3Harris entwickelt gleichzeitig Hybridterminals für die U.S. Air Force, die sowohl eine Verbindung zu traditionellen militärischen Satelliten als auch zu kommerziellen Netzwerken wie Kuiper herstellen können, wodurch die Redundanz gewährleistet wird, die das Pentagon für die Kommunikation auf dem Schlachtfeld als entscheidend erachtet.
Rick Freeman, Präsident von KGS, äußerte sich begeistert über die Partnerschaft und erklärte in einer Pressemitteilung: „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit L3Harris. Unsere Zusammenarbeit in der Satellitenkommunikation und Verteidigungstechnologie wird Kunden globale Kommunikationsmöglichkeiten, höhere Widerstandsfähigkeit und verbesserte Sicherheit bieten.“