Tim Davie, Generaldirektor der BBC, hat die Organisation als entscheidend für die Wiederherstellung des öffentlichen Vertrauens positioniert. In einer bedeutenden Rede in Greater Manchester betonte er den Bedarf Großbritanniens an entschlossenem Handeln, um der Erosion des gesellschaftlichen Vertrauens entgegenzuwirken, und hob die Bereitschaft der BBC hervor, eine zentrale Rolle zu spielen.
Davie forderte einen nationalen Plan für den IP-Umstieg. Vor lokalen Führungskräften, Branchenexperten und Politikern im Salford’s Lowry Theatre stellte er sich die BBC als „eine Institution, die soziales Kapital aufbaut und Wachstum im Online-Zeitalter der KI stimuliert“ vor. Die Rede wurde auch live an BBC-Mitarbeiter im ganzen Land gestreamt.
Er würdigte die positiven Eigenschaften Großbritanniens, warnte aber: „Ich möchte keine Katastrophenstimmung verbreiten; wir haben so viel, auf das wir als Großbritannien stolz sein können: unsere Toleranz, unseren Innovationsgeist, unsere Kreativität, unseren Humor, unseren Gerechtigkeitssinn, aber ich denke, wenn wir nicht handeln, werden wir abdriften. Wir werden schwächer, misstrauischer und weniger wettbewerbsfähig.“ Er fügte hinzu: „Die Zukunft unserer zusammenhängenden, demokratischen Gesellschaft ist zum ersten Mal in meinem Leben gefährdet.“
Davie ist sich der Position der BBC als sowohl Zielscheibe als auch potenzieller Retter inmitten der Kritik bewusst und möchte Großbritannien zu „einem weltweit führenden Anbieter vertrauenswürdiger Informationen“ machen, da er glaubt, dass dies die Demokratie stärken wird. Er präsentierte mehrere Ideen, die geprüft werden, und räumte ein, dass „sowohl eine Finanzierung als auch ausreichende Flexibilität für Innovationen der BBC“ notwendig seien.
Dazu gehören die Erweiterung der BBC News-Präsenz auf Plattformen wie YouTube und TikTok; die Stärkung der globalen Reichweite ihres Fact-Checking-Bereichs Verify; und die Entwicklung eines neuen, goldstandardmäßigen Fact-Checking-Tools, das KI verantwortungsvoll neben vertrauenswürdigem Journalismus einsetzt. Weitere Vorschläge beinhalten die Verbesserung des Local Democracy Reporting Service und die mögliche „Open-Sourcing“ von lokalen Video-, Nachrichten- und Audioinhalten für Partnermedien.
Davie plädierte auch für einen nationalen Plan für den IP-Umstieg bis zu den 2030er Jahren und schlug ein neues, zugängliches Streaming-Gerät vor. Dies steht im Gegensatz zur Kampagne Broadcast 2040+, steht aber im Einklang mit den jüngsten Erkenntnissen des Department for Culture, Media and Sport, die die Notwendigkeit staatlicher Intervention bei der Umstellung betonen.