In den frühen Morgenstunden des Mittwochs brachte China 12 Satelliten als Teil eines ambitionierten On-Orbit-Computing-Projekts in die Erdumlaufbahn. Der Start, durchgeführt von einer Long March 2D Rakete vom Jiuquan Satellitenstartzentrum, brachte die Satelliten erfolgreich für eine Space-Computing-Konstellation in Position. Dieses Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Startup ADA Space und dem Zhejiang Lab.

ADA Space gab bekannt, dass die 12 Satelliten die „Three-Body Computing Constellation“ bilden, die entwickelt wurde, um Daten direkt im Weltraum zu verarbeiten und so die Abhängigkeit von terrestrischen Rechenressourcen zu minimieren. Die Konstellation verfügt über eine kombinierte Rechenleistung von 5 Peta-Operationen pro Sekunde (POPS) und 30 Terabyte Onboard-Speicher. Fortgeschrittene KI-Funktionen, 100 Gbps Laser-Inter-Satelliten-Verbindungen und Fernerkundungs-Nutzlasten sind in die Satelliten integriert, wobei die Onboard-Datenverarbeitung den Übertragungsbedarf reduziert. Ein Satellit trägt außerdem ein kosmisches Röntgenpolarimeter zur Erkennung und Klassifizierung von transienten Himmelsereignissen.

Dieses Projekt bedeutet einen bemerkenswerten Wandel von traditionellen Satelliten, die sich ausschließlich auf die Sensorik oder Kommunikation konzentrieren, hin zu multifunktionalen Einheiten, die als Datenprozessoren und KI-Plattformen dienen. Die Konstellation ist Teil des größeren „Star-Compute Programms“, das darauf abzielt, ein riesiges Netzwerk von 2.800 Satelliten aufzubauen. ADA Space geht davon aus, dass diese Konstellation die steigende Nachfrage nach Echtzeit-Space-Computing befriedigen und China an die Spitze dieser aufstrebenden Branche bringen wird. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind weitreichend und könnten die Cloud-Computing-Technologie im Weltraum revolutionieren und eine neue Dimension in den strategischen Wettbewerb einbringen.

ADA Space, gegründet im Jahr 2018, ist ein kommerzielles Unternehmen, das sich auf KI-gestützte Satellitentechnologie spezialisiert hat. Das Zhejiang Lab, gegründet im Jahr 2017, ist eine Zusammenarbeit zwischen der Provinzregierung von Zhejiang, der Zhejiang Universität und der Alibaba Group. An dem Star-Compute Programm sind auch andere Unternehmen wie SoftStone und Kepu Cloud beteiligt, die zur Entwicklung der bodengestützten Infrastruktur beitragen. Dieses ambitionierte Programm steht im Einklang mit Chinas „New Infrastructures“-Initiative und seinem Ziel, bis 2030 weltweit führend im Bereich KI zu sein.

Dieser Start war Chinas 26. Orbitalstartversuch in diesem Jahr. Zukünftige Starts umfassen eine Zhuque-2E, Ceres-1, Long March 7A, Kinetica-1 und die Tianwen-2 Mission.