Der Konflikt zwischen DAZN und der französischen Fußballliga (LFP) über die Übertragungsrechte der Ligue 1 hat sich verschärft. Die Streaming-Plattform fordert von der LFP die enorme Summe von 573 Millionen Euro. Diese hohe Forderung setzt sich aus 309 Millionen Euro für „Täuschung über die Ware“ und 264 Millionen Euro für „festgestellte Vertragsverletzung“ zusammen. DAZN führt seine Schwierigkeiten auf weit verbreitete Piraterie und unzureichende Bewerbung des „Ligue 1-Produkts“ durch einige Vereine zurück.

Die unmittelbaren Auswirkungen des Streits zeigen sich in der deutlich reduzierten Zahlung von DAZN für den Februar. Es wurden nur 35 Millionen Euro gezahlt, die Hälfte des fälligen Betrags. Als Reaktion leitete die LFP ein Eilverfahren gegen DAZN vor dem Pariser Handelsgericht ein, mit einer Entscheidung, die für den 28. Februar erwartet wird. Diese Maßnahme zwang die LFP, auf ihre Rücklagen zurückzugreifen, um die Liquidität der Vereine zu sichern, was die ohnehin schon prekäre finanzielle Situation weiter belastet.

Die Vereine stehen bereits vor finanziellen Schwierigkeiten, da der Deal mit DAZN vom letzten Sommer weit weniger eingebracht hat als ursprünglich prognostiziert. DAZN sicherte sich die Rechte zur Ausstrahlung von 8 Spielen pro Woche bis 2029 für 400 Millionen Euro, mit einer möglichen Klausel zur Vertragsauflösung im Dezember 2025. Im Gegensatz dazu zahlt BeIN Sports 100 Millionen Euro für die Ausstrahlung des Samstagsspiels um 17 Uhr. Bei einer kürzlich stattgefundenen Anhörung gab DAZN eine Abonnentenbasis von nur 500.000 in Frankreich bekannt – ein deutlicher Gegensatz zu den erwarteten 1,5 Millionen.