Die Schweizer Fernsehbranche hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht: eine wegweisende Vereinbarung zur Einführung eines einheitlichen Werbemodells für Replay-TV. Dies ist das erste Mal, dass der öffentlich-rechtliche Sender SRG mit kommerziellen Sendern zusammenarbeitet, um das anhaltende Problem sinkender Einnahmen aus traditioneller Fernsehwerbung anzugehen. Das innovative System soll im November 2025 starten.

In diesem vereinbarten Rahmen werden Werbeanzeigen strategisch eingeblendet, wenn Zuschauer die Wiedergabe starten, pausieren oder bei zeitversetztem Content vor- oder zurückspulen. Das Hauptziel ist es, die finanziellen Verluste durch übersprungene Werbeanzeigen zu mindern und sich gleichzeitig an die sich ändernden Zuschauerpräferenzen anzupassen. Es ist erwähnenswert, dass etwa 30 % bis 40 % der Fernsehprogramme in der Schweiz jetzt zeitversetzt angesehen werden.

Kommerzielle Sendegruppen, darunter namhafte Akteure wie CH Media, Seven.One Entertainment Group (Sat.1, ProSieben) und RTL Deutschland, setzen ähnliche Modelle bereits seit Oktober 2022 ein. Dieser neue Deal erweitert diesen Ansatz auf den gesamten Sektor und profitiert erheblich von der Beteiligung der SRG. Die technologische Implementierung wird über verschiedene Vertriebsplattformen hinweg ausgerollt, darunter Swisscom, Sunrise, Quickline, Salt, Zattoo und Teleboy, ermöglicht durch Vereinbarungen, die von den Branchenverbänden Swissstream und Suissedigital vermittelt wurden.

Branchenvertreter loben diese Lösung als Beweis für die Machbarkeit eines tragfähigen und kundenfreundlichen Kompromisses ohne regulatorische Intervention. Die Zusammenarbeit unterstreicht einen proaktiven Ansatz für die Herausforderungen der modernen Medienlandschaft.