Die deutsche Streaming-Landschaft erlebt einen dramatischen Wandel. Immer mehr Zuschauer entscheiden sich für werbefinanzierte Abonnements, die von großen Anbietern wie Netflix, Amazon und Disney+ angeboten werden. Laut der neuesten Studie „Consumer Evolution Detector“ von GroupM sind werbegestützte Streaming-Abonnements in Deutschland seit dem 4. Quartal 2023 um 33 % gestiegen und machen jetzt 32 % aller Abonnenten aus.

Während Premium-Abonnements ohne Werbung weiterhin beliebt sind, schwächt sich ihre Vorherrschaft ab. Die Studie zeigt einen Rückgang der werbefreien Nutzung um fast 13 % im Jahresvergleich, der jetzt bei 54 % liegt. Das Interesse an Premium-Diensten ohne Werbung unter Nicht-Nutzern ist ebenfalls gering, wobei nur 15 % Interesse bekunden. Im Gegensatz dazu weisen werbegestützte Dienste ein erhebliches Wachstumspotenzial auf. Etwa 25 % der Befragten, die derzeit keine Streaming-Dienste nutzen, planen, kostenlose, werbefinanzierte Optionen zu nutzen, und weitere 20 % erwägen kostengünstige, werbegestützte Abonnements.

Amazons werbefinanzierte Prime Video-Stufe führt mit einem Marktanteil von 20 % den Markt an, aber Netflix' Basis-Abo mit Werbung gewinnt an Boden und erreicht 17 %. RTL+ (14 %), Joyn free (11 %) und Disney+ mit Werbung (11 %) kämpfen ebenfalls um Marktanteile. „Günstige Streaming-Angebote mit Werbung entsprechen dem Zeitgeist“, sagte Nicole Ferguson, Geschäftsführerin bei GroupM. „Mit attraktiven Tarifen sind sie zu einer ernstzunehmenden Alternative zu werbefreien Streaming-Abonnements geworden.“ Sie fügte hinzu: „Für Werbetreibende eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten, potenzielle Kunden durch gezielte Werbung zu erreichen. Die Entscheidung der großen Streaming-Anbieter, Werbung zuzulassen, war ein entscheidender Schritt, um eine umfassende Zuschauerbindung zu erreichen.“

Der „Consumer Evolution Detector“ von GroupM ist eine vierteljährliche Studie, die Veränderungen im Konsumverhalten analysiert, um Agenturen bei der Anpassung ihrer Werbestrategien zu helfen. Die Studie aus dem 4. Quartal 2024 befragte online zwischen dem 31. Oktober und dem 11. November 2024 1.013 deutsche Personen (im Alter von 18 bis 69 Jahren).