Der auf Space Computing spezialisierte Anbieter Ramon.Space hat einen Vertrag über die Lieferung von digitalen Kommunikationskanalisiersystemen für mindestens 70 zukünftige OneWeb-Satelliten erhalten. Dieser bedeutende Auftrag wird den Übergang der OneWeb-Konstellation zu einem softwaredefinierten Netzwerk ermöglichen, das In-Orbit-Updates und erhöhte Flexibilität erlaubt.
Das in Kalifornien ansässige Unternehmen wird in den kommenden Monaten mit der Auslieferung seiner Signalrouting-Technologie nach Toulouse, Frankreich, beginnen, wo Airbus die ersten 100 Folge-Raumfahrzeuge für OneWebs Muttergesellschaft Eutelsat fertigt. Der Start der Satelliten ist für Ende 2026 geplant.
Derzeit nutzt OneWebs Konstellation von 654 Satelliten im niedrigen Erdorbit (LEO) analoge Kanalisiersysteme. Avi Shabtai, CEO von Ramon.Space, erklärte, dass die bordeigenen Prozessoren von Ramon.Space es OneWeb ermöglichen werden, sich an die sich entwickelnden Marktanforderungen anzupassen und eine nahtlose Kompatibilität mit der geostationären Flotte von Eutelsat und der kommenden IRIS²-Konstellation, Europas souveräner Multi-Orbit-Breitbandkonstellation, die für 2031 geplant ist, zu gewährleisten. „Die Digitalisierung der Signalverarbeitung wird auch der Schlüssel zur Einführung fortschrittlicher Netzwerkmanagement-Tools sein, die von künstlicher Intelligenz angetrieben werden“, fügte Shabtai hinzu, lehnte es aber ab, bestimmte Anwendungen zu nennen.
Fabien Vernat, Eutelsats Programmleiter für die Auffüllung des OneWeb-Programms, betonte die Rolle der Technologie bei der Aufrechterhaltung bestehender Dienste und der Ermöglichung zukünftiger, fortschrittlicher Funktionen. Obwohl die finanziellen Details nicht bekannt gegeben wurden, bezeichnete Shabtai die Vereinbarung als einen der größten Aufträge von Ramon.Space bisher, mit dem Potenzial für eine Erweiterung auf weitere Satelliten.
Eutelsat hat angekündigt, bis zu 2,2 Milliarden € (2,5 Milliarden $) in den Einsatz von 440 Satelliten zu investieren, um die OneWeb-Konstellation bis zur Inbetriebnahme von IRIS² aufrechtzuerhalten. Der französische Betreiber hat sich außerdem zu einer Beteiligung von rund 2 Milliarden € an der öffentlich-privaten Partnerschaft IRIS² verpflichtet.
Dieser Übergang zu softwaredefinierten Satelliten unterstreicht einen branchenweiten Trend hin zu größerer Anpassungsfähigkeit im Orbit. SpaceX hat beispielsweise softwaredefinierte Radios in sein Starlink LEO-Netzwerk integriert, um die Abdeckung dynamisch anzupassen und die Kapazität zu verwalten.