Die tschechische Investmentfirma PPF Group hat ein öffentliches Übernahmeangebot für ProSiebenSat.1-Aktionäre gestartet und bietet einen Bardeal von 7,00 € pro Aktie an. Die Annahmefrist beginnt am 4. Juni und läuft bis zum 13. August 2025, vorbehaltlich der Genehmigung der deutschen Finanzaufsichtsbehörde BaFin.

PPF hält derzeit etwa 16 % der ProSiebenSat.1-Aktien und möchte seinen Anteil auf knapp 30 % erhöhen. Diese Grenze soll eine Pflichtübernahme nach deutschem Recht vermeiden. Das Angebot stellt einen erheblichen Aufschlag von 21 % im Vergleich zum Konkurrenzangebot des italienischen Medienunternehmens MFE-MediaForEurope, das von der Familie Berlusconi kontrolliert wird, dar.

MFE, bereits größter Aktionär mit 30%igen Anteil, bot zuvor einen Deal aus Barmitteln und Aktien im Wert von 5,70 € pro Aktie an. Das höhere Barangebot von PPF verschärft den Wettbewerb um die Kontrolle von ProSiebenSat.1 deutlich. PPF beabsichtigt, eine angemessene Vertretung im Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 zu erhalten und unterstützt das aktuelle Management und die strategische Ausrichtung des Unternehmens.

Dies steht im Gegensatz zur Strategie von MFE, die die schnelle Veräußerung von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten beinhaltet. Der laufende Wettbewerb zwischen PPF und MFE zeigt gegensätzliche Visionen für die Zukunft von ProSiebenSat.1. Die Aktionäre stehen nun vor der Wahl zwischen diesen konkurrierenden Angeboten – eine Entscheidung mit potenziell weitreichenden Folgen für den strategischen Weg des Senders.