Das deutsche Medienunternehmen ProSiebenSat.1 hat eine Verlängerung des Vertrags mit seinem CEO Bert Habets um drei Jahre bekannt gegeben. Damit ist seine Position bis Oktober 2028 gesichert.
Die Entscheidung des Aufsichtsrats spiegelt die starke Unterstützung für Habets strategische Ausrichtung wider und sorgt für wichtige Führungskontinuität inmitten der anhaltenden Meinungsverschiedenheiten mit dem Großaktionär MFE-MediaForEurope. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2022 hat Habets (54) eine umfassende Restrukturierung des Unternehmens geleitet. Dies beinhaltete eine stärkere Fokussierung auf TV-Unterhaltung und digitale Plattformen.
Unter seiner Führung hat sich der Streaming-Dienst von ProSiebenSat.1, Joyn, auf 10 Millionen monatliche Nutzer ausgeweitet. Das Unternehmen hat auch mehrere nicht zum Kerngeschäft gehörende Vermögenswerte veräußert, darunter Verivox, Urban Sports Club und About You. „Der Aufsichtsrat setzt damit ein wichtiges Zeichen der Stabilität“, erklärte der scheidende Vorsitzende Dr. Andreas Wiele und betonte, dass die Entscheidung auch von seiner Nachfolgerin Maria Kyriacou unterstützt werde. Er fügte hinzu: „Bert Habets’ Führungsqualitäten, strategische Weitsicht und seine umfassende Medienexpertise machen ihn zur richtigen Person, um das Unternehmen weiterzuführen.“
Diese Vertragsverlängerung folgt auf monatelange Unsicherheit, die aus dem wachsenden Einfluss von MFE resultiert. Der italienische Medienkonzern, der von der Familie Berlusconi kontrolliert wird, hält ungefähr 30 % an ProSiebenSat.1 und hat sich für eine Integration in ein größeres paneuropäisches Medienunternehmen unter der Führung von MFE eingesetzt. MFE argumentiert, dass diese Integration entscheidend sei, um ein starkes kontinentales Medienbündnis zu schaffen, um besser mit der expandierenden Präsenz von US-amerikanischen Technologie- und Streaming-Giganten konkurrieren zu können.
„Wir haben wichtige Meilensteine bei der Transformation von ProSiebenSat.1 in ein digitales Unterhaltungsunternehmen erreicht“, sagte Habets. „Ich freue mich darauf, unsere Arbeit fortzusetzen und unsere Präsenz im Unterhaltungsbereich in der DACH-Region zu stärken. Ich danke dem Aufsichtsrat für sein Vertrauen.“
Obwohl die Frage nach MFEs Integrationsbestrebungen ungeklärt bleibt, bietet Habets Wiederernennung dem Unternehmen wertvolle Planungssicherheit und bekräftigt sein Engagement für einen unabhängigen strategischen Kurs.