Der deutsche Medienkonzern ProSiebenSat.1 hat die Zustimmung des Aufsichtsrats für einen Deal mit der Private-Equity-Firma General Atlantic erhalten. Diese Vereinbarung beinhaltet den Erwerb der Minderheitsbeteiligungen von General Atlantic an der NuCom Group (ohne Flaconi) und der ParshipMeet Group. Gleichzeitig bereitet ProSiebenSat.1 den Verkauf seiner Verivox-Beteiligung vor.
Dieser strategische Schritt ist eine direkte Reaktion auf den Druck seines Hauptaktionärs MFE-MediaForEurope, der sich konsequent für die Veräußerung von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten eingesetzt hat. Durch die Transaktion wird ProSiebenSat.1 die vollständige Kontrolle über die NuCom Group und die ParshipMeet Group übernehmen und damit seine strategische Steuerung und Flexibilität deutlich verbessern.
Die finanziellen Bedingungen sind komplex. ProSiebenSat.1 wird 10 Millionen € in bar zahlen und ungefähr 5,9 Millionen eigene Aktien (ca. 2,5 % des Aktienkapitals, im Wert von etwa 38 Millionen €) an General Atlantic übertragen. Weitere 50 Millionen € werden an General Atlantic nach dem zukünftigen Verkauf der ParshipMeet Group gezahlt. Darüber hinaus wird General Atlantic an möglichen Erlösen aus einem laufenden Rechtsstreit bezüglich der NuCom Group beteiligt sein.
Wichtig ist, dass General Atlantic seine 28,4%ige Beteiligung an Flaconi behält, die unabhängig von der NuCom Group gehalten wird. ProSiebenSat.1 behält seine 71,6%ige Mehrheitsbeteiligung an Flaconi sowie eine bevorzugte Eigenkapitalbeteiligung von ungefähr 95 Millionen € bis Ende 2024. Der Abschluss der Transaktion mit General Atlantic hängt vom erfolgreichen Verkauf von Verivox ab, der kurz nach Unterzeichnung der Vereinbarung erwartet wird.
Durch die Konsolidierung seiner Beteiligungen an der NuCom Group und der ParshipMeet Group strebt ProSiebenSat.1 einen schlankeren Betrieb und schnellere Entscheidungsfindung an, insbesondere im Hinblick auf zukünftige Veräußerungen. Der geplante Verkauf von Verivox entspricht direkt dem Aufruf von MFE-MediaForEurope nach einer stärkeren Fokussierung auf das Kerngeschäft im Medienbereich.