Europäische Regulierungsbehörden haben eine vorläufige Untersuchung der Milliarden-Übernahme von Intelsat durch SES eingeleitet. Die Europäische Kommission hat eine Frist bis zum 10. Juni gesetzt, um zu entscheiden, ob der Deal vorbehaltlos, bedingt genehmigt oder einer umfassenden Untersuchung unterzogen wird. SES CEO Adel Al-Saleh geht davon aus, die Transaktion Anfang der zweiten Hälfte des Jahres 2025 abzuschließen.

Auch die britische Competition and Markets Authority (CMA) hat ihre Prüfung eingeleitet und eine Frist bis zum 12. Juni für ihre erste Bewertung festgelegt. John Worthy von der Anwaltskanzlei Fieldfisher bemerkte, dass eine detailliertere Analyse der CMA den Zeitplan bis Ende 2025 oder Anfang 2026 verlängern könnte. Die Fusion erfordert aufgrund der globalen Reichweite beider Unternehmen, die zusammen über 100 geostationäre und 26 mittlere Erdumlaufbahnen (MEO) Satelliten betreiben würden, Genehmigungen aus mehreren Ländern. Weitere Expansionspläne umfassen den Einsatz von acht weiteren geostationären und sieben MEO-Satelliten bis Ende 2026, um mit dem SpaceX’s Starlink-Netzwerk zu konkurrieren.

Während kleinere regulatorische Genehmigungen bereits erteilt wurden, stehen noch bedeutende Prüfungen durch die Europäische Kommission, die CMA, die Federal Communications Commission und das Department of Justice in den Vereinigten Staaten aus. Die Aufsichtsbehörden werden wahrscheinlich die potenziellen Auswirkungen der Fusion auf den Wettbewerb in Bereichen untersuchen, in denen sich SES und Intelsat überschneiden, wie z. B. Regierungs- und Mobilitätsdienste sowie Festnetzdatenmärkte. Eine F-4-Einreichung schätzt die Übernahme auf 3,5 Milliarden €, wobei Synergien von 2,4 Milliarden € prognostiziert werden. Das fusionierte Unternehmen erwartet, ein stärkerer Wettbewerber in der sich entwickelnden Kommunikationslandschaft zu sein.

Die Übernahme von Intelsat durch SES erfolgt vor dem Hintergrund von Rückgängen im traditionellen Mediengeschäft, die durch das Wachstum im Netzwerkgeschäft ausgeglichen werden. Der Umsatz im ersten Quartal 2025 betrug 509 Millionen €, leicht unter dem Vorjahreswert, was den branchenweiten Wandel von traditionellen Medien zu datenorientierten Anwendungen widerspiegelt. Dieser Trend spiegelt sich auch bei anderen Satellitenbetreibern wie Eutelsat wider.