Die schwedische Regierung entwirft Gesetze, um Verbraucher zu bestrafen, die auf illegale IPTV-Dienste zugreifen. Dies stellt eine Ausweitung der bestehenden Vorschriften dar, die sich hauptsächlich gegen die Anbieter solcher Dienste richten. Schwedische Nachrichtenagenturen berichten, dass eine Anfrage des Kulturministeriums die Verhängung von Geldstrafen gegen Personen vorschlägt, die Inhalte ohne Lizenz streamen. Darüber hinaus könnten Betreiber von Piratendiensten mit strengeren Strafen rechnen, möglicherweise einschließlich einer Freiheitsstrafe von bis zu sechs Jahren.
Das vorgeschlagene Gesetz soll voraussichtlich am 1. Juli 2026 in Kraft treten. Eva Bergquist, eine von der Regierung ernannte Ermittlerin, erklärte in Svenska Dagbladet, dass es "fast unmöglich" sei, Piraterie an der Quelle zu stoppen. Diese Entscheidung spiegelt die zunehmende Verbreitung des Problems in Schweden wider. Schätzungen zufolge nutzen über 700.000 Haushalte, etwa 15 % der Bevölkerung, nicht autorisiertes IPTV, was zu einem geschätzten jährlichen Einnahmeverlust von 1–1,5 Milliarden SEK für Sender und Rechteinhaber führt.
Die Ermittler argumentieren, dass die Durchsetzungsmaßnahmen auch auf Endnutzer abzielen sollten, da die Dienstanbieter häufig anonym und aus dem Ausland agieren. Zu den in Betracht gezogenen technischen Maßnahmen gehören die Echtzeit-Blockierung illegaler Streams, die Blockierung von Domains und die Entfernung von Piratendiensten aus den Suchergebnissen. Lokale Sender haben diese Initiative begrüßt, was sich in einem Anstieg des Aktienkurses des Streaming-Dienstes Viaplay zeigt. Vor schwedischen Gerichten wurden bereits legale IPTV-Fälle verhandelt. Anfang des Jahres wurde eine Person zur Zahlung von 2,7 Millionen SEK Schadenersatz für den Betrieb eines nicht lizenzierten Dienstes verurteilt, und eine andere steht derzeit vor Gericht, weil sie angeblich Abonnements im Wert von 9 Millionen SEK verkauft hat. Der Vorschlag wird nun einer Konsultation der Regierung unterzogen, bevor er dem Parlament vorgelegt wird.