Die US Space Force nimmt eine bedeutende Änderung in ihrem Ansatz zur geostationären Überwachung vor. Anstatt sich ausschließlich auf spezialisierte militärische Satelliten zu verlassen, wechselt sie zu Systemen, die von kommerziellen Anbietern gebaut und betrieben werden. Dieser Schritt, unter der Führung von Maj. Gen. Stephen Purdy, dem obersten Beschaffungsoffizier der Space Force, zielt darauf ab, die Lieferantenvielfalt zu verbessern und die fortschrittlichen Fähigkeiten des Privatsektors zu nutzen.

Das Geosynchronous Space Situational Awareness Program (GSSAP), das derzeit maßgeschneiderte militärische Satelliten verwendet, wird ersetzt. Purdy betonte die doppelten Vorteile der neuen Strategie: die Einführung kommerzieller Lösungen in eine kritische militärische Funktion und die Förderung neuer Akteure im Bereich der nationalen Sicherheit im Weltraum. GSSAP-Satelliten, die in der Nähe der geostationären Umlaufbahn (etwa 22.000 Meilen über der Erde) operieren, überwachen andere Satelliten, darunter wichtige Anlagen zur Raketenwarnung und Kommunikation.

Anfangs gab es Bedenken hinsichtlich des Geheimhaltungsgrades der Mission und der Frage, ob kommerzielle Anbieter alle militärischen Spezifikationen erfüllen könnten. Es wurden jedoch Kompromisse erzielt, die zu einem Plan führten, bei dem mehrere kommerzielle Anbieter Überwachungssatelliten bauen, starten und betreiben. Bemerkenswert ist, dass das neue Programm nicht klassifiziert sein und über das Foreign Military Sales (FMS)-Programm des Pentagons verfügbar sein wird. „Das Beste daran, worüber ich mich wirklich freue, ist, dass dieses Programm nicht klassifiziert sein und über FMS zugänglich sein wird“, erklärte Purdy.

Dieser Wandel ist ein großes Unterfangen, das Anpassungen an etablierten militärischen Beschaffungsprozessen erfordert. Purdy hob die positiven Auswirkungen auf Weltraum-Startups und nicht-traditionelle Anbieter hervor und erklärte, dass dies einen bedeutenden Schritt zur Überbrückung der Lücke zwischen Forschung und Verteidigungseinkauf darstellt. Er erwähnte auch die Erforschung kommerzieller Lösungen zur Modernisierung des alternden Satellite Control Network (SCN), möglicherweise unter Verwendung eines Zwei-Gleis-Ansatzes mit traditioneller Beschaffung als Backup.