Comcast führt eine umfassende Umstrukturierung durch und spaltet seine Kabelfernsehnetzwerke in ein separates, börsennotiertes Unternehmen ab. Dies wurde vom Wall Street Journal berichtet. Durch diesen Schritt werden Netzwerke wie MSNBC, CNBC, USA, Oxygen, E!, Syfy und Golf Channel zu einer eigenständigen Einheit.

Interessanterweise bleibt Bravo unter dem Dach von Comcast, zusammen mit dem NBC-Fernsehnetzwerk und der Streaming-Plattform Peacock. Die Ausgliederung, die voraussichtlich am Mittwoch offiziell angekündigt wird, ist als steuerfreie Transaktion für Comcast-Aktionäre strukturiert und wird voraussichtlich etwa ein Jahr dauern.

Die Auswirkungen auf gemeinsam genutzte Sportrechte zwischen dem NBC-Fernsehnetzwerk und Kabelunternehmen wie USA sowie auf die Zusammenarbeit im Bereich Nachrichten und Redaktion zwischen NBC News, MSNBC und CNBC sind noch ungewiss. Das Kabelnetzwerkportfolio erzielte in den 12 Monaten bis zum 30. September einen Umsatz von 7 Milliarden US-Dollar.

Mark Lazarus, Chairman von NBCUniversal Media Group, wird das neue Unternehmen als CEO leiten, wobei NBCU Chief Financial Officer Anand Kini sowohl als CFO als auch als Chief Operating Officer fungieren wird. Comcast Chairman und CEO Brian Roberts wird einen Stimmrechtsanteil von einem Drittel behalten, aber nicht im Vorstand sitzen.

Diese Entscheidung spiegelt die Herausforderungen wider, vor denen traditionelle Kabelnetzwerke stehen, da sich die Zuschauer zunehmend Streaming-Diensten zuwenden. Während seiner Telefonkonferenz zum Ergebnis des dritten Quartals im Oktober gab Comcast bekannt, Optionen für seine Kabelnetzwerk-Assets zu prüfen. Das Unternehmen meldete im dritten Quartal 2024 einen Verlust von 365.000 Pay-TV-Abonnenten, wodurch sich die Gesamtzahl der Abonnenten auf 12,8 Millionen verringerte. Die Videoeinnahmen gingen ebenfalls um 6,2 % gegenüber dem Vorjahr zurück und erreichten 6,7 Milliarden US-Dollar.

Dieser Schritt folgt auf erhebliche Abschreibungen anderer Medienunternehmen auf ihre Bewertungen von Kabelnetzwerken. Paramount Global und Warner Bros. Discovery verzeichneten in ihren zweiten Quartalen zusammengenommen Abschreibungen in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar, während Disney im vierten Quartal eine Abschreibung von 584 Millionen US-Dollar auf seine Unterhaltungsnetzwerke verzeichnete.