GB News wird ein Büro in Washington, D.C. eröffnen und ein zweistündiges Abendprogramm aus den Vereinigten Staaten starten, wie das Unternehmen am Montag bekannt gab. Seit seiner Gründung im Jahr 2021 hat sich GB News als Alternative zu den etablierten britischen Nachrichtensendern positioniert. Der Sender hat durch seine redaktionelle Ausrichtung und die häufige Berichterstattung über rechtsgerichtete politische Persönlichkeiten, darunter den Anführer von Reform UK, Nigel Farage, der eine regelmäßige Sendung moderiert, Aufmerksamkeit erlangt.
GB News hatte auch mit regulatorischen Herausforderungen durch Ofcom, die britische Rundfunkaufsichtsbehörde, zu kämpfen. Im Jahr 2024 wurde der Sender wegen der Ausstrahlung eines Interviews mit dem damaligen Premierminister Rishi Sunak bestraft, das Ofcom als „unwiderlegte Plattform“ für Wahlkampfbotschaften einstufte.
Das neue US-Programm wird von der Moderatorin Bev Turner präsentiert und soll im September starten. Es wird aus einem Studio in der Nähe des Weißen Hauses ausgestrahlt. Diese Expansion ist der jüngste Schritt britischer Medienunternehmen in die Berichterstattung über die US-amerikanische Politik. GB News bezeichnete die Initiative als Reaktion auf das gestiegene Interesse britischer Zuschauer an der amerikanischen Politik. „Wir haben in diesem Jahr immer wieder festgestellt, dass eine Entscheidung, die an einem Tag in Washington, D.C. getroffen wird, am nächsten Tag in Washington, Tyne and Wear spürbar ist“, sagte Michael Booker von GB News.
GB News plant, einen eigenen US-Politikredakteur einzustellen und seine US-Aktivitäten um eingehende politische Analysen und exklusive Interviews zu erweitern. Der Sender beschäftigt bereits einen US-Korrespondenten, Steven Edginton, der im April dazugekommen ist. Edginton erklärte im vergangenen Jahr, dass GB News ein „Outsider“ und „Disruptor“ in der Medienlandschaft sein wolle.
Turner erklärte, das neue Programm werde „eine britische Stimme mit internationaler Perspektive“ bieten, mit Gästen aus den USA und britischen Kommentaren. Sie bezeichnete die Initiative als „Markteingriff“. Durch diese Expansion in die USA wird GB News in direkte Konkurrenz zu etablierten rechtsgerichteten amerikanischen Sendern wie Fox News, Newsmax und One America News Network treten.