Ein schwerer Schlag gegen digitale Piraterie ist den deutschen Behörden mit der Verhaftung von drei Personen gelungen, die beschuldigt werden, ein riesiges illegales Streaming-Netzwerk betrieben zu haben. Dieses Netzwerk verschaffte angeblich über 30.000 Nutzern weltweit Zugang zu Inhalten eines großen Pay-TV-Anbieters und verursachte laut Bayerischer Zentralstelle für Cybercrime Millionenschäden.
Die Operation mit dem Codenamen „Panel“ endete am 18. Februar 2025 nach einer umfassenden zweijährigen Untersuchung durch die Cybercrime-Abteilung der Kriminalpolizei Hof und die Bayerische Zentralstelle für Cybercrime. Die Ermittlungen begannen im Juni 2023 nach einer Anzeige des betroffenen Pay-TV-Anbieters.
Der Hauptverdächtige, ein 36-jähriger Bewohner des Landkreises Wunsiedel, soll die illegale Verbreitung unter Mithilfe von Komplizen orchestriert haben. Die Razzia umfasste einen koordinierten Einsatz von über 150 Polizeibeamten in fünf deutschen Bundesländern (Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Saarland) und richtete sich gegen 17 Orte. Die Behörden beschlagnahmten ca. 16.000 € Bargeld, 35.000 € in Kryptowährungen und mehr als 200 digitale Geräte, zusätzlich zur Deaktivierung mehrerer Server.
Die drei Hauptverdächtigen, die auf Grundlage von Haftbefehlen des Amtsgerichts Bamberg verhaftet wurden, befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft. Ihnen wird gewerbsmäßiger Computerbetrug vorgeworfen, der mit Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren geahndet werden kann. Die Ermittlungen gegen weitere Personen, die möglicherweise Zugriff weiterverkauft oder die illegalen Streaming-Dienste selbst genutzt haben, dauern an.