In den frühen Morgenstunden des Sonntags erreichte Japan einen bedeutenden Meilenstein in seinem Raumfahrtprogramm mit dem erfolgreichen Start des Michibiki-6-Navigationssatelliten an Bord der H3-Rakete. Der Start, der um 3:30 Uhr Eastern Time (08:30 UTC) vom Tanegashima Space Center aus stattfand, stellt einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der regionalen GPS-Fähigkeiten Japans dar.

Der 1900 Kilogramm schwere Michibiki 6, auch bekannt als QZS-6, ist Teil des Quasi-Zenith Satellite System (QZS) Japans. Dieses System wurde entwickelt, um hochpräzise Positions-, Navigations- und Zeitdienste (PNT) in Japan und den umliegenden Gebieten bereitzustellen. Michibiki 6 wird auf 90,5 Grad östlicher Länge in einer geostationären Umlaufbahn, 35.786 Kilometer über dem Äquator, positioniert. Die Hinzufügung von Michibiki 6 zur bestehenden Konstellation verbessert die Widerstandsfähigkeit und Genauigkeit des Gesamtsystems. Zukünftige Pläne könnten den Ausbau des Systems auf 11 Satelliten zur Verbesserung der Redundanz umfassen.

Die H3-Rakete selbst stellt einen bedeutenden technologischen Fortschritt für die japanische Raumfahrtindustrie dar. Ihr Erststart im März 2023 war von Rückschlägen geprägt, aber nachfolgende Starts waren erfolgreich, darunter die jüngste Ausbringung des Kirameki-3-Kommunikationssatelliten. Das Design der H3 konzentriert sich auf Kosteneffizienz und zielt darauf ab, auf dem internationalen kommerziellen Startmarkt wettbewerbsfähig zu sein. Diese Ambition wird durch gesicherte Verträge für zukünftige Starts weiter gestärkt, insbesondere eine Asteroidenmission für die Vereinigten Arabischen Emirate im Jahr 2028 und mehrere Starts für Eutelsat ab 2027. Die Vielseitigkeit der H3 zeigt sich in ihrer Fähigkeit, verschiedene Nutzlastgrößen und -konfigurationen unter Verwendung von Feststoffraketenboostern nach Bedarf zu bewältigen.

Dieser erfolgreiche Start markiert Japans ersten Weltraumstart des Jahres 2025. Mit Blick auf die Zukunft umfasst Japans ambitionierte Raumfahrtagenda für das Fiskaljahr 2025 (April 2025 bis März 2026) den letzten Flug der H-2A-Rakete, die Jungfernfahrt des HTV-X-Frachtschiffes zur ISS und den Start von Epsilon S. Für 2025 wird auch ein Start der H3-24-Variante mit höherer Nutzlastkapazität erwartet. Daneben ist auch der private Sektor aktiv, wie das ispace's Resilience-Mondlandegerät zeigt, das sich nach seinem Start mit einer SpaceX Falcon 9-Rakete im Januar auf dem Weg zum Mond befindet.