MediaForEurope (MFE), die italienische Mediengruppe, die von der Familie Berlusconi kontrolliert wird, hat eine Vorstandssitzung einberufen, um ein mögliches Übernahmeangebot für den deutschen Sender ProSiebenSat.1 zu besprechen. MFE, unter dem Vorsitz von Pier Silvio Berlusconi, ist bereits der größte Aktionär des in München ansässigen Senders und besitzt 29,9% seines Kapitals. Jede Erhöhung seines Anteils würde ein formelles Übernahmeangebot erforderlich machen.

Berichten zufolge bestehen Spannungen zwischen den deutschen und italienischen Unternehmen. Erschwerend kommt hinzu, dass Andreas Wiele seinen Rücktritt als Vorstandsvorsitzender mit Wirkung zum 28. Mai, der Hauptversammlung, angekündigt hat. ProSiebenSat.1, ein wichtiger Akteur auf dem deutschen Markt mit einem Marktanteil von etwa 25 bis 30 Prozent, verzeichnete im vergangenen Jahr einen leichten Umsatzanstieg auf fast 4 Milliarden Euro, obwohl der Betriebsgewinn mit 557 Millionen Euro leicht niedriger ausfiel.

Zu den jüngsten Entwicklungen gehört der Verkauf der Online-Vergleichsplattform Verivox von ProSiebenSat.1 an die Moltiply Group für ungefähr 232 Millionen Euro. Die Auswirkungen eines möglichen Übernahmeangebots von MFE sind erheblich, insbesondere angesichts der aktuellen Lage des europäischen Medienmarktes.