Discovery, TV4 und Viaplay, bekannte nordische Sender, haben rechtliche Schritte gegen mehrere Internet Service Provider (ISPs) in Schweden eingeleitet. Diese Aktion ist Teil eines umfassenderen Vorgehens gegen die Verbreitung illegaler IPTV-Dienste.

Die Klage, eingereicht beim Stockholmer Bezirksgericht, Patent- und Markthof, behauptet, dass diese ISPs unwissentlich den Zugang zu urheberrechtlich geschütztem Content über nicht lizenzierte Dienste ermöglichen. Ein konkreter Fall beleuchtet, wie Abonnenten über ihre ISP-Verbindungen Zugang zu Nordic One/N1, einem bedeutenden Akteur auf dem illegalen IPTV-Markt, erhalten.

Laut Mediavision, einer in Stockholm ansässigen Beratungsfirma, gilt Nordic One/N1 als eines der größten kriminellen Unternehmen in Schweden und der nordischen Region, das in illegale IPTV-Aktivitäten verwickelt ist. Dieser Dienst fängt Fernsehsendungen illegal ab und verbreitet sie gewinnorientiert weiter, wobei er die ordnungsgemäßen Lizenzvereinbarungen umgeht. „Vor diesem Hintergrund lässt sich schließen, dass die Internetanbieter zur Verletzung der jeweiligen Signalrechte der Rechteinhaber durch Nordic One/N1 beigetragen haben“, heißt es in der Klage.

Die Sender streben eine gerichtliche Anordnung an, die die ISPs zwingt, den Zugang zu ihren raubkopierten Inhalten zu unterbinden. Die Nichtbeachtung würde zu erheblichen finanziellen Strafen führen. Discovery, TV4 und Viaplay argumentieren, dass die ISPs aufgrund ihres Untätigkeits eine Mitverantwortung für die Urheberrechtsverletzung tragen.

Dieser Rechtsstreit spiegelt den Fall wider, den LaLiga gegen Cloudflare geführt hat. Daten von Mediavision zeigen einen starken Anstieg der schwedischen Haushalte, die illegale IPTV-Dienste abonnieren. Bis Ende 2024 zahlten Berichten zufolge über 700.000 Haushalte für solche Dienste – ein Rekordhoch und ein erheblicher Sprung gegenüber dem Frühjahr 2024.