Der deutsche Medienkonzern ProSiebenSat.1 zeigte im ersten Quartal 2025 Widerstandsfähigkeit angesichts eines anhaltend schwachen Werbemarktes. Während der Konzernumsatz einen moderaten Rückgang von 1% im Vergleich zum Vorjahr auf 855 Millionen € verzeichnete, war die Auswirkung auf die Profitabilität stärker ausgeprägt. Das bereinigte EBITDA sank um erhebliche 39% auf 44 Millionen €, hauptsächlich aufgrund des Rückgangs der margenstarken linearen TV-Werbung. CFO Martin Mildner räumte „ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld“ ein, zeigte sich aber optimistisch hinsichtlich einer Erholung der Werbeeinnahmen in der zweiten Jahreshälfte.
Trotz des allgemeinen Gegenwinds behielt ProSiebenSat.1 seine Prognose für das Gesamtjahr bei und prognostizierte einen Konzernumsatz von rund 3,85 Milliarden € und ein bereinigtes EBITDA von 520 Millionen €. Dieses Vertrauen wird teilweise durch die außergewöhnliche Leistung seiner Streaming-Plattform Joyn geschürt. Der werbefinanzierte Dienst erzielte eine rekordverdächtige Reichweite und zog 8,3 Millionen durchschnittliche monatliche Videonutzer an (ein Anstieg um 26%) und generierte 13,5 Milliarden Minuten Gesamt-Sendezeit (ein Anstieg um 48%).
Dieses Wachstum führte zu einem bemerkenswerten Anstieg der werbebasierten Video-on-Demand (AVOD)-Einnahmen von Joyn um 39%, wobei auch die Abonnement-Einnahmen (SVOD) um 16% stiegen. Dieser Erfolg unterstreicht das strategische Engagement von ProSiebenSat.1 für die Entwicklung einer kostenlosen, werbefinanzierten Streaming-Plattform für den deutschsprachigen Markt. Zur weiteren Stärkung der Reichweite von Joyn ist die Plattform jetzt in ausgewählte Mercedes-Benz-Infotainmentsysteme integriert, wobei eine breitere Einführung geplant ist.
ProSiebenSat.1 rechnet im ersten Halbjahr 2025 mit einem weiterhin schwierigen Werbemarkt, gefolgt von einer allmählichen Erholung. Um seine digitale Transformation zu stärken und die Profitabilität zu verbessern, hat das Unternehmen zusätzliche Kostensenkungsmaßnahmen für das zweite Quartal angekündigt. Diese Initiativen werden voraussichtlich im Laufe des Jahres einen zunehmend positiven Einfluss auf das bereinigte EBITDA haben.