Eine im Auftrag des Verbandes der Fernsehsender der Slowakei (ATVS) durchgeführte Umfrage ergab, dass 47% der Slowaken mindestens eine kostenpflichtige Plattform nutzen, um auf Filme, Serien oder Musik zuzugreifen. Diese Statistik zeigt einen Anstieg der Popularität von Abonnementdiensten, der mit der Einführung von Streaming-Plattformen durch lokale kommerzielle Sender einhergeht. Bemerkenswert ist, dass 47% der Befragten nun solche Dienste abonnieren.

Die Umfrage, die von CreditCall mittels Telefoninterviews mit 1.000 Befragten durchgeführt wurde, beleuchtet auch das anhaltende Problem der Piraterie. Fast 20% der slowakischen Bevölkerung gibt zu, sich illegalen Content-Zugriff zu verschaffen. 10,63% der Befragten gaben an, sowohl legale als auch Online-Inhalte zu nutzen, während 9% bestätigten, Inhalte ausschließlich aus illegalen Quellen zu beziehen.

"Wir gehen davon aus, dass diese Zahl in der Realität noch höher sein kann, da Menschen diese Aktivitäten nicht immer zugeben", erklärt Lucia Tandlich, Direktorin der Rechtsabteilung der Markíza-Gruppe, die sechs Fernsehsender betreibt, darunter TV Markíza, Doma, Dajto und Markíza KRIMI. "Die Verfügbarkeit von Raubkopien im Internet bleibt ein Problem. Sie erschwert nicht nur die Arbeit inländischer Kreativer, die bereits mit mangelnder Finanzierung bei der Erstellung zu kämpfen haben, sondern diese vorsätzliche Verletzung des Urheberrechts verteuert auch die Dienste für zahlende Zuschauer."

Die Umfrage hebt den weit verbreiteten Konsum von Online-Inhalten hervor, wobei 56,17% der Slowaken Inhalte von Online-Plattformen ansehen oder herunterladen. Von dieser Gruppe nutzen 48,39% diese Möglichkeit mindestens einmal pro Woche und 23,21% täglich. Die Verbreitung des illegalen Content-Zugriffs stellt eine erhebliche finanzielle Bedrohung für Unternehmen dar, die Content-Lizenzen halten oder Originalinhalte produzieren.

Die Slowakei hat neue Gesetze erlassen, um die Verbreitung illegaler Inhalte im Internet zu bekämpfen. Diese Gesetze sind im slowakischen Urheberrechtsgesetz verankert und spiegeln die europäische Richtlinie über das Urheberrecht wider. Tandlich betont die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit: "Raubkopien sollten genauso behandelt werden wie Schwarzfahrer im öffentlichen Nahverkehr. Es ist wichtig zu erkennen, dass Sie sich mit diesem Vorgehen letztendlich selbst schaden können, indem Sie beim nächsten Mal ähnliche Inhalte nicht mehr ansehen können, weil sie zum Beispiel gar nicht mehr erstellt werden. Glücklicherweise scheint es, dass sich immer mehr Zuschauer dessen bewusst sind." Sie fügt hinzu, dass über 42% der Befragten der Meinung sind, dass es wichtig oder sehr wichtig ist, Kreative und die Kreativbranche durch die Nutzung legaler Content-Monitoring-Dienste zu unterstützen.