Zwei der erfolgreichsten syndizierten Fernsehsendungen der Geschichte, Jeopardy! und Wheel of Fortune, stehen vor einem großen Schritt in Richtung Streaming. Sony Pictures Television, der Eigentümer beider Shows, hat laut The New York Times bekannt gegeben, dass Gebote von Streaming-Diensten angenommen werden, um syndizierte Ausgaben auf deren Plattformen anzubieten. Der erfolgreiche Bieter würde das Recht erhalten, neue Folgen ab September 2025 einen Tag nach ihrer Ausstrahlung in Fernsehsendern auszustrahlen. Exklusive Streaming-Rechte am selben Tag werden im September 2028 verfügbar, wenn die aktuellen Syndizierungsverträge auslaufen. Sony strebt einen Abschluss des Vertrags bis April 2025 an, damit der erfolgreiche Streaming-Dienst die Shows während der Upfronts im Mai bewerben kann.

Die Streaming-Präsentation hängt stark vom erfolgreichen Gebot und den Vereinbarungen mit Sony ab. Zu den Optionen gehören werbefreies Streaming auf Premium-Ebenen, Werbung innerhalb bestehender Werbeunterbrechungen auf niedrigeren Ebenen oder FAST-Kanälen oder begrenzte Werbeunterbrechungen für kostenpflichtige Dienste – ein Modell, das bereits für Sport und Live-Events verwendet wird. In der ersten Ankündigung wurde nicht klargestellt, ob Sony Werbeplätze für seine Einnahmen beibehalten wird, wie in den aktuellen Syndizierungsverträgen. Jeopardy! bietet bereits „Pop Culture Jeopardy!“ für Amazon Prime Video an, aber Wheel of Fortune hat sich noch nicht an original Streaming-Inhalten versucht. Beide Shows haben Primetime-Specials für ABC produziert, die im Rahmen einer Streaming-Vereinbarung fortgesetzt werden könnten, da diese von den syndizierten Folgen getrennt sind. Sony bot früher ältere Folgen im Streaming an, hat diese aber zur Vorbereitung auf dieses neue Angebot entfernt. Die Aufnahme von älteren Folgen in einen zukünftigen Vertrag ist derzeit ungewiss.

Streaming-Dienste finden die Shows als Instrument zur Bekämpfung von Abonnementskündigungen attraktiv. Täglich frische Folgen sollten die kontinuierliche Abonnement-Bindung von engagierten Zuschauern fördern. Beide Shows verfügen über eine starke digitale und Social-Media-Präsenz, was zu viralen Nachrichten über Kandidaten, Gewinne und sogar Pannen führt und für Aufsehen sorgt. Die „Super Champions“ von Jeopardy! haben einen Aspekt geschaffen, der unbedingt verfolgt werden muss und sofortiges Aufnehmen auf DVRs fördert. Streaming-Zuschauer könnten um 24 Stunden hinterherhinken, aber sie bleiben im täglichen Gespräch engagiert, was möglicherweise das Publikum erweitert und die Relevanz jeder Folge verlängert. Obwohl die Shows nicht live sind, teilen sie aufgrund dieses Social-Media-Engagements Eigenschaften von Live-Programmen. Live-Inhalte sind bei Streamern sehr begehrt, da sie exklusive Angebote darstellen, die oft mit Werbung verbunden sind.

Für Sony bietet Streaming Zugang zu jüngeren Zuschauern, die hauptsächlich Streaming-Dienste nutzen. Während beide Shows eine treue Fangemeinde haben, ist diese eher älter. Sony stellte klar, dass seine Streaming-Pläne von den aktuellen Rechtsstreitigkeiten mit CBS Media Ventures getrennt sind. Jahrzehntelang vertrieb King World (1999 von CBS übernommen) Wheel und Jeopardy! Sonys Ankündigung deutet auf einen möglichen Ausstieg aus der traditionellen Syndizierung bis 2028 hin, was sich möglicherweise erheblich auf lokale Sender auswirken könnte, die die Shows derzeit in Primetime-Slots oder als News-Lead-ins ausstrahlen. Das Verschwinden dieser Shows aus dem linearen Fernsehen könnte eine Programmplanungsaufgabe darstellen, insbesondere angesichts ihrer derzeitigen Popularität. Der Übergang zum Streaming verändert jedoch die Rundfunkwelt rasant. Die Zukunft der Programmplanung lokaler Sender und ihr Interesse an solchen Programmen im Jahr 2028 ist ungewiss.

Die Popularität der Syndizierung hat in letzter Zeit nachgelassen, wobei einige Sender den Return on Investment hoher Lizenzgebühren in Frage stellen. Einige haben sich für lokal produzierte Inhalte entschieden und streben trotz niedrigerer Einschaltquoten höhere Gewinne an. Jeopardy! und Wheel of Fortune profitierten zunächst von der inzwischen aufgelösten Prime Time Access Rule der FCC. Obwohl die Regel 1996 endete, ist ihre Wirkung in vielen Fernsehprogrammen, in denen diese Shows ausgestrahlt werden, immer noch sichtbar.