Der Übergang der Broadcast-Industrie von SDI zu IP-basierten Produktionsabläufen verändert die Gestaltung und den Betrieb von Regien grundlegend. Während SMPTE ST 2110 im Mittelpunkt dieses Übergangs steht, ist es nicht der einzige Standard, der die Infrastruktur der nächsten Generation beeinflusst. Dieser Artikel enthält Einblicke führender Anbieter und Technologen in die Realitäten der IP-Adoption, einschließlich architektonischer Überlegungen, Timing-Strategien, hybrider Koexistenz und Herausforderungen bei der Interoperabilität.

Die Diskussion behandelt die Entwicklung von Regien unter Verwendung softwaredefinierter Tools, netzwerkzentrierten Signalflusses und erhöhter Agilität in Remote- und verteilten Umgebungen. Die Teilnehmer befassen sich mit den Komplexitäten der Abstimmung von IT- und Broadcast-Teams, der zukünftigen Skalierbarkeit und der Aufrechterhaltung der Betriebskontinuität in zunehmend komplexen Systemen. David Isola (Black Box) stellt den Wandel hin zu flexiblen, interoperablen IP-basierten Umgebungen und die steigende Nachfrage nach skalierbaren IP-basierten Steuerungslösungen fest. John Mailhot (Imagine Communications) erklärt, dass ST 2110 traditionelle Aktualisierungszyklen verändert, das Netzwerk zum zentralen Element macht, das verschiedene Subsysteme verbindet, und schlägt vor, dass der optimale Übergangszeitpunkt während anderer Subsystem-Upgrades liegt. Matteo De Martinis (Dalet) hebt die verstärkte Konzentration auf Interoperabilität und Zukunftsfähigkeit hervor, die durch die Einführung von SMPTE ST 2110 vorangetrieben wird, und betont die Bedeutung der Planung einer nahtlosen SDI/IP-Koexistenz in Hybridumgebungen.

Jan Weigner (Cinegy) weist darauf hin, dass das anfängliche Versprechen von mehreren Signalen pro Ethernet-Kabel weitgehend durch Punkt-zu-Punkt-Verbindungen unter Verwendung von VLANs oder SDN-Overlays ersetzt wurde. Dave Hoffman (Blackmagic Design) erwähnt das Aufkommen erschwinglicher Lösungen zur Integration von SDI-Geräten in 2110-Workflows, stellt aber fest, dass einige Broadcaster eine vorsichtige Vorgehensweise verfolgen. James Gilbert (Pixel Power) betont die wachsende Nachfrage nach Lösungen, die Effizienz und Flexibilität verbessern und sowohl Legacy- als auch IP-basierte Workflows nahtlos unterstützen. Chris Scheck (Lawo) hebt die Vorteile der agilen Ressourcenfreigabe und der Remote-Produktion hervor, die durch ST 2110 ermöglicht werden, und nennt Beispiele für erhebliche Effizienzsteigerungen bei der Ressourcenzuweisung. Peter Fitton (Ross Video) unterstreicht die Skalierungsvorteile von ST 2110 im Vergleich zu traditionellen Systemen, räumt die anfängliche Investition ein, betont aber die langfristigen Vorteile.

Chris Pulis (Globecast) erörtert die Konvergenz von IT- und Broadcast-Engineering, die durch den Wechsel zu SMPTE ST 2110 beschleunigt wird, und erfordert parallele Investitionen und ein verbessertes Verständnis über Domänen hinweg. Klaus Weber (Grass Valley) hebt die Effizienzsteigerungen durch flexibles Routing von Video, Audio und Metadaten, reduzierte Verkabelungskosten und verbesserte Skalierbarkeit für die Multiformat-Signalverarbeitung hervor. Bill Lawler (Telestream) betont die Straffung der Abläufe durch den Übergang von SDI-Verkabelung zu einer flexibleren IP-Infrastruktur, was zu einer verbesserten Effizienz und Interoperabilität führt. James Gilbert (Pixel Power) wiederholt die Effizienzsteigerungen bei der Remote-Produktion, die einfache gemeinsame Nutzung von Inhalten und reduzierte Reisekosten, was zu einer geringeren CO2-Bilanz beiträgt. Chris Scheck (Lawo) betont außerdem die Eliminierung von Kabelpatching und komplexen Workflow-Strategien. Adam Salkin (Diversified) erörtert die Herausforderungen bei der Fehlersuche in IP-basierten Systemen aufgrund ihrer softwaredefinierten Natur.

Bill Lawler (Telestream) erklärt die Komplexität der Verwaltung von bandbreitenintensiven, unkomprimierten Streams und präzisem Timing unter Verwendung von PTP in IP-basierten Systemen. Dave Hoffman (Blackmagic Design) nennt die Bewältigung der Netzwerkkomplexität und der Herstellerkompatibilität als große Herausforderungen. Chris Scheck (Lawo) erwähnt den Bedarf an IT-Spezialisten und schlägt alternative Ansätze wie die Schulung von Broadcast-Ingenieuren in grundlegenden IT-Konzepten vor. Peter Fitton (Ross Video) hebt den Wandel der erforderlichen Fähigkeiten für die Verwaltung von ST 2110-Netzwerken hervor. Scott McQuaid (Sony Electronics) erörtert die Herausforderungen beim Testen und Diagnostizieren von Problemen in der SMPTE ST 2110-Umgebung im Vergleich zum einfacheren SDI-Patchbay-System. David Isola (Black Box) empfiehlt einen modularen Ansatz und gründliche Tests vor der vollständigen Bereitstellung, um die Interoperabilität sicherzustellen. Matteo De Martinis (Dalet) betont die Bedeutung der Beibehaltung konsistenter Betriebspraktiken während der Hybridphase der SDI/IP-Koexistenz.

Bill Lawler (Telestream) unterstreicht die Bedeutung gründlicher Tests, der NMOS-Implementierung und der Validierung der PTP-Synchronisierung. Dave Hoffman (Blackmagic Design) betont die Zusammenarbeit zwischen Broadcast- und IT-Teams und empfiehlt die Zusammenarbeit mit erfahrenen Systemintegratoren. Roberto Musso (NDI) plädiert für die Wahl offener Standards und Protokolle für gemischte Umgebungen. Marc Wilson (Glensound) betont die Flexibilität von Hardware mit offenen Steuerungsstandards. James Gilbert (Pixel Power) hebt die zunehmende Verwendung von POC-Übungen zum Testen der Interoperabilität und die zunehmende Bedeutung von APIs und Plugins hervor. Christopher McLendon (Vizrt) betont die Verwendung hochwertiger, standardkonformer Komponenten in IP-basierten Regien.

Peter Fitton (Ross Video) hebt die Bedeutung der gründlichen Komponentenerkennung und -verifizierung frühzeitig im Projekt hervor. Chris Pulis (Globecast) betont die Notwendigkeit, isolierte Systeme zu vermeiden, und die Bedeutung der Einbeziehung von Produktionsteams in die Workflow-Planung. Klaus Weber (Grass Valley) erörtert die Vorteile softwaredefinierter Workflows, die eine flexible, Echtzeit-Rekonfiguration von Signalen und Prozessen ermöglichen. Jan Weigner (Cinegy) betont die Beseitigung von Hardware-Engpässen durch softwaredefinierte Workflows, die mehr Flexibilität ermöglichen. Roberto Musso (NDI) hebt die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit softwaredefinierter Regien unter Verwendung von Protokollen wie NDI hervor. James Gilbert (Pixel Power) erörtert die Auswirkungen softwaredefinierter Architekturen auf die Content-Sicherheit und die Remote-Produktion.

Christopher McLendon (Vizrt) betont die Flexibilität softwaredefinierter Workflows und stellt sie den fest verdrahteten Systemen der Vergangenheit gegenüber. Chris Scheck (Lawo) hebt die Agilität softwaredefinierter Workflows hervor, die eine dynamische Ressourcenzuweisung und -konfiguration ermöglichen. David Isola (Black Box) erwähnt die zunehmende Abhängigkeit von zentralisierter Steuerung und intuitiven Bedienoberflächen. John Mailhot (Imagine Communications) erörtert die Komplexität der Abstimmung von mehrstufigem Routing mit einfacheren Automatisierungsmodellen. Chris Scheck (Lawo) beschreibt, wie ein Broadcast-Steuerungssystem das komplexe Routing für das Produktionsteam vereinfachen kann. Peter Fitton (Ross Video) stellt die Variabilität des Bedarfs an dynamischem Signal-Rerouting in verschiedenen Umgebungen fest. Chris Pulis (Globecast) hebt die Vorteile der Automatisierung bei der Steigerung der individuellen Produktivität und der Unterstützung der Multi-Destination-Ausgabe hervor. Bill Lawler (Telestream) erörtert die erhöhte Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Ressourcenauslastung, die durch die Automatisierung in Regien ermöglicht werden.

Christopher McLendon (Vizrt) konzentriert sich auf die Vorteile der Automatisierung, die es ermöglichen, sich auf die kreativen Aspekte der Produktion zu konzentrieren und Produktionen mit geringerer Kapazität zu unterstützen. Chris Pulis (Globecast) betont die Rolle der Automatisierung bei der Ermöglichung schlankerer Teams, die komplexere Inhalte liefern und Echtzeit-Updates unterstützen können. Jan Weigner (Cinegy) stellt fest, dass softwaredefinierte Lösungen das Spielfeld für kleinere Broadcaster nivellieren und es ihnen ermöglichen, eine hochentwickelte Automatisierung einzusetzen. Christopher McLendon (Vizrt) weist auf die Alternative von All-in-One-Systemen für Broadcaster mit knapperen Budgets hin. Chris Pulis (Globecast) erörtert die Einführung kostengünstiger, softwaredefinierter Lösungen durch kleinere Broadcaster, die ihnen Zugang zu erweiterten Funktionen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der finanziellen Kontrolle ermöglichen.