Die US Space Force hat eine neue Phase in ihrem Raketenabwehrsatellitenprogramm eingeleitet. Das Space Systems Command gab am 9. August eine "Anfrage nach Prototypenvorschlägen" heraus und forderte Anbieter auf, Designs für Satelliten einzureichen, die als Missile Track Custody Epoch 2 bekannt sind. Dies markiert die zweite Phase des Programms der Space Force, ein Raketenverfolgungsnetzwerk in der mittleren Erdumlaufbahn (MEO) zu entwickeln.
Das Epoch 2-Programm baut auf dem Fundament von Epoch 1 auf, der ersten Version der MEO-Raketenwarn- und -verfolgungs-Konstellation, die von Millennium Space Systems gebaut wird. Diese Konstellation soll Ende 2026 und Anfang 2027 starten. Raytheon war ausgewählt worden, um drei Epoch 1-Satelliten zu bauen, aber sein Vertrag wurde aufgrund von Kosten- und Zeitplanproblemen gekündigt.
Die Space Force sucht Prototypenvorschläge für Epoch 2, damit sie neue Technologien testen und erforschen kann, bevor sie zur Serienproduktion übergeht.
Das Missile Track Custody-Programm wird voraussichtlich erhebliche Investitionen erfordern. Die Space Force prognostiziert ein Budget von etwa 6 Milliarden US-Dollar für den Zeitraum 2025-2029 für die Entwicklung und Beschaffung von bis zu 18 Satelliten. Diese Satelliten werden optisch miteinander vernetzt sein, um eine kontinuierliche Überwachung und Verfolgung von Raketenbedrohungen zu gewährleisten.
Raketenverfolgungssatelliten sind so konzipiert, dass sie den Start und die Flugbahn potenzieller Bedrohungen erkennen und überwachen. Diese Satelliten verwenden fortschrittliche Sensoren, um die Wärmesignaturen von Raketenstarts zu identifizieren und ihre Flugbahnen zu verfolgen. So werden Frühwarn- und Zielerfassungsdaten für Verteidigungssysteme bereitgestellt.
Beamte der Space Force sagten, dass MEO-Satelliten gegenüber Sensoren in niedrigeren Umlaufbahnen und geostationären Umlaufbahnen Vorteile bieten, um neue Bedrohungen wie Hyperschall-Gleitfahrzeuge dauerhaft zu verfolgen. Diese stellen aufgrund ihrer Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeit und schwachen Wärmesignaturen einzigartige Herausforderungen dar.
Die MEO-Satellitenkonstellation ist als Bestandteil der mehrschichtigen Raketenabwehrarchitektur des Verteidigungsministeriums konzipiert. Dieser schichtenartige Ansatz umfasst eine erdnahe Umlaufbahn mit einer Vielzahl von Verfolgungssatelliten sowie geostationäre und hochelliptische Umlaufbahnsatelliten, die eine dauerhafte Abdeckung bieten.