Der Vorstand und der Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 haben zu dem Teilübernahmeangebot der tschechischen Investmentgruppe PPF eine neutrale Haltung eingenommen. Sie würdigen zwar das „erhöhte Engagement“ von PPF als großem strategischen Aktionär und begrüßen dessen Unterstützung für das aktuelle Management und die Strategie des Unternehmens, äußern aber gleichzeitig Bedenken, dass das Angebot von €7,00 pro Aktie das Unternehmen unterbewertet.
In einer gemeinsamen Erklärung erklärten sie den vorgeschlagenen Preis als „aus finanzieller Sicht unzureichend“ und argumentierten, dass er den langfristigen Wert und das Ertragspotenzial von ProSiebenSat.1 nicht ausreichend widerspiegelt. PPF beabsichtigt, bis zu 31,8 Millionen Aktien – ungefähr 13,64 % des Kapitals des Unternehmens – zu einem Aufschlag von 17,4 % auf den Schlusskurs von €5,97 am 9. Mai 2025 zu erwerben.
Dieses Angebot übertrifft auch das konkurrierende Angebot von MFE-MediaForEurope (€5,75 pro Aktie) um 21,7 %. Trotz ihrer Bedenken hinsichtlich der Bewertung haben die Vorstände beschlossen, den Aktionären weder die Annahme noch die Ablehnung des PPF-Angebots zu empfehlen. Sie nannten verschiedene Einflussfaktoren, darunter Marktbedingungen, individuelle Anlageziele und Portfoliostrategien.
Die Vorstände stellten fest, dass das Angebot für Aktionäre, die kurzfristige Gewinne priorisieren, besonders attraktiv sein könnte, insbesondere aufgrund des Kursesicherungseffekts im derzeit volatilen Markt, der bis zur Frist am 13. August gilt. Nach deutschem Übernahmerecht gilt das Angebot von PPF als konkurrierendes Angebot zu dem von MFE, wobei beide Annahmefristen parallel bis zum Stichtag im August laufen. Eine detaillierte Erklärung ist auf der Website des Unternehmens verfügbar, und den Aktionären wird empfohlen, diese zu prüfen, bevor sie eine Entscheidung treffen.