LALIGA fordert die Europäische Kommission auf, von unverbindlichen Richtlinien zu konkreten Gesetzen überzugehen, um die Piraterie von Live-Sport zu bekämpfen. Diese Forderung erfolgt, nachdem ein kürzlich veröffentlichter Monitoring-Bericht des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) ergeben hat, dass die Empfehlung der EU aus dem Jahr 2023 das illegale Streaming nicht wirksam eingedämmt hat.
Laut der Liga bestätigt die Bewertung des EUIPO, dass der Online-Audiovisueller Betrug innerhalb der EU immer noch zunimmt, insbesondere in Zeiten mit vielen Sportveranstaltungen. Sie argumentieren, dass freiwillige Maßnahmen und private Rechtsdurchsetzung von immer ausgefeilteren Piratennetzwerken überholt werden. Daher ist LALIGA der Ansicht, dass ein gemeinsamer, verbindlicher Rechtsrahmen für alle Mitgliedstaaten erforderlich ist.
Ein im Bericht hervorgehobenes Problem ist die mangelnde Kooperation von Technologie-Intermediären – einschließlich Hosting-Providern, CDNs, Proxys und Cloud-Diensten – wenn sie über illegale Inhalte während Live-Veranstaltungen informiert werden. Diese Einrichtungen werden als "digitale Schilde" beschrieben, die die Quelle illegaler Streams verschleiern und Sperrverfügungen untergraben können. LALIGA hat einige Intermediäre, wie z.B. Cloudflare, offen kritisiert und die Angelegenheit direkt mit der Kommission besprochen.
Die Ergebnisse der Kommission stellen auch fest, dass gemeldete Fälle, in denen legitime Inhalte fälschlicherweise blockiert wurden, minimal sind im Vergleich zur Gesamtzahl der dynamischen Blockierungsmaßnahmen, die seit der Veröffentlichung der Empfehlung ergriffen wurden. Dies befürwortet effektiv die dynamischen Blockierungsstrategien, die von LALIGA und anderen Rechteinhabern angewendet werden. Die Umsetzung der dynamischen, gerichtlich angeordneten Sperrung variiert jedoch erheblich innerhalb der EU. Einige Mitgliedstaaten verfügen über gut etablierte Systeme, während andere über keine gleichwertigen Instrumente verfügen, wodurch "sichere Häfen" für Piraten entstehen, so LALIGA.
Als Reaktion darauf haben LALIGA und 36 andere Sport- und audiovisuelle Organisationen gemeinsam an die Kommission appelliert, verbindliche Regeln zu erlassen. Dazu gehören klare Fristen für die Entfernung von raubkopierten Live-Streams und die obligatorische Einhaltung für alle Intermediäre, von Hostern und CDNs bis hin zu Reverse-Proxys, alternativen DNS-Providern und VPNs.
LALIGA berichtet, dass ihre derzeitige Anti-Piraterie-Strategie dazu beigetragen hat, den Pirateriekonsum in Spanien in der Saison 2024/25 um 60 % zu senken, was durch eine Reihe von Gerichtsurteilen unterstützt wird. Dennoch schätzt sie, dass die audiovisuelle Piraterie immer noch zu jährlichen Verlusten von 600–700 Millionen Euro für professionelle Vereine und die breitere Sportindustrie in Spanien führt, was sich auf Bereiche wie den Breiten- und Frauenfußball sowie die Steuereinnahmen auswirkt. Wie von LALIGA erklärt, ist sie bereit, weiterhin mit den EU-Institutionen und den Akteuren der Branche an einer grenzüberschreitenden Echtzeit-Durchsetzung zusammenzuarbeiten, und erwartet, dass neue europäische Rechtsvorschriften den Mitgliedstaaten einen einheitlichen Rahmen für Maßnahmen gegen die Piraterie von Live-Sport bieten werden.

