Tele Columbus, ein deutscher Kabelnetzbetreiber, hat im dritten Quartal 2025 einen weiteren Rückgang seines TV-Kundenstamms gemeldet. Dies unterstreicht die anhaltenden Auswirkungen der Kabelgebührenreform, die vor über einem Jahr in Kraft trat. Während das Unternehmen ein Wachstum in seinem Breitbandgeschäft verzeichnete, wirkten sich die schwindenden TV-Abonnentenzahlen weiterhin auf Umsatz und operatives Ergebnis aus.

Das Unternehmen schloss das 3. Quartal 2025 mit 1,06 Millionen TV-Haushalten ab, was einem Rückgang von 4,9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser jüngste Rückgang folgt auf eine deutlichere Korrektur im Jahr 2024. "Der TV-Markt bleibt herausfordernd, da die Verlagerung von Grosshandelszahlungsmodellen hin zu direkten Kundenbeziehungen die deutsche Kabel-TV-Landschaft weiterhin verändert", so Tele Columbus.

Im 3. Quartal 2024, nach der regulatorischen Änderung, war der TV-Bestand des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um 40,4 % auf 1,1 Millionen Haushalte gesunken. Ein Jahr später ist die Zahl leicht auf 1,06 Millionen gesunken, was darauf hindeutet, dass die intensivste Phase der Migration vorbei ist. Der Kundenstamm erodiert jedoch weiter, da Einzelverträge die verlorenen Rahmenvereinbarungen nicht vollständig kompensieren.

Breitband bleibt der stärkste Leistungsbereich des Unternehmens. Tele Columbus steigerte seinen Internetkundenstamm im 3. Quartal 2025 auf 730.000 Abonnenten, ein Plus von 7,3 % gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz im Segment Internet und Telefonie stieg im Quartal um 10,6 % auf 59,2 Millionen Euro, unterstützt durch die Nachfrage nach schnelleren Verbindungen. Rund die Hälfte aller Neukunden entschieden sich für Geschwindigkeiten von 500 Mbit/s oder mehr.

Der Konzernumsatz für die ersten neun Monate des Jahres 2025 erreichte 317,7 Millionen Euro, ein Rückgang von 2,2 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2024. Das Wachstum im Breitbandgeschäft konnte den Rückgang der TV-Einnahmen nur teilweise ausgleichen. Das normalisierte EBITDA sank um 5,4 % auf 133,9 Millionen Euro, was immer noch die Nachwirkungen der TV-Migration widerspiegelt. Das ausgewiesene EBITDA verbesserte sich jedoch um 1,9 % auf 107,5 Millionen Euro, da die restrukturierungsbedingten Einmalaufwendungen geringer waren als im Jahr 2024.

Diese Zahlen verdeutlichen einen laufenden Übergang: Während Breitband stetig wächst, sinken die TV-Einnahmen weiter, wenn auch langsamer als der dramatische Rückgang im Jahr 2024.